Wahlprogramm der CDU-Kalkar
Am 14.09.2025 sind Kommunalwahlen in NRW. Die Wählberechtigten in Kalkar (Deutsche und EU Bürger mit Hauptwohnsitz in Kalkar) wählen an diesem Tag ihre Vertreter in den Stadtrat, in den Kreistag sowie den/die Bürgermeister/in. Es findet keine Landratswahl statt, da Landrat Gerwers im Jahr 2022 direkt bis 2030 gewählt wurde.
Um die Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen, setzt die CDU Kalkar ihr Wahlprogramm fest. Heute wünschen sich Bürger mehr Transparenz von Politik und Verwaltung, damit Entscheidungen nachvollzogen werden können. Geprägt vom christlichen Menschenbild möchte wir uns dafür einsetzen, dass sich jeder Mensch frei entfalten und sich als Individuum verantwortungsvoll für das Ganze einbringen kann - jeder auf seine Weise, so, wie er es am besten kann.
1. Jugend
Die CDU hat das neue Spielplatzkonzept unterstützt, weshalb in den kommenden Jahren die Spielplätze im gesamten Stadtgebiet für Kinder bis 13 Jahren erneuert werden. Für Jugendliche gibt es aber in Kalkar keine Anlaufpunkte mehr. Sowohl der Jugendtreff in Wissel als auch der Container im Stadtzentrum hinter dem Tennisplatz, werden tatsächlich anderweitig genutzt. Die Jugend braucht aber, gerade nach den für diese Generation schwierigen Corona-Jahren, dringend Orte, an denen sie sich in sicherer Umgebung treffen und austauschen können. Hierfür benötigt man keine Neubauten oder eine besondere Ausstattung. Wohl aber den Willen, die Kreativität und die Hingabe, etwas aufzubauen und zu unterstützen, sodass Jugendarbeit wieder gestärkt wird.
Das Ehrenamt benötigt in allen Ortsteilen Begegnungsstätten, diese können in Teilen auch für Jugendarbeit genutzt werden. Wenn das Ehrenamt mehr Wertschätzung erfährt und die erforderlichen Strukturen für deren Arbeit geschaffen werden, dann lässt sich hoffentlich auch für das ganze Stadtgebiet ein funktionierender Ferienspaß aufbauen. Neulouisendorf geht seit Jahren als leuchtendes Beispiel voran.
Wertschätzung und Anerkennung sind erforderlich, weil es die Menschen sind, die Heimat und lokale Identität ausmachen. Dazu gehört auch, die Sportvereine weiter zu unterstützen. Keine Hallen-Nutzungsgebühren für die Vereine und ein enger Austausch zwischen Verwaltung und Vereinen, damit weitere Sportangebote gemacht werden können, vor allem an Senioren, die die Hallen auch im Vormittags- bzw. Nachmittagsbereich nutzen können.
2. Unternehmen vor Ort – Wirtschaft
Wir hatten in den letzten Jahren einen sehr guten Wirtschaftsförderer. Diese Arbeit darf in den kommenden Jahren nicht nachlassen. Die Flächen in den Gewerbegebieten müssen gut vermarktet werden. Über eine gute Zusammenarbeit mit dem neuen Wirtschaftsförderer, Herrn Brüggemann, würde sich die CDU Kalkar freuen. Die Unternehmen brauchen aber nicht nur einen direkten Ansprechpartner bei der Stadt, sondern auch eine digitale Zusammenarbeit und Kommunikation. Voraussetzung hierfür ist die Digitalisierung der Verwaltung. Diese muss beschleunigt und vollständig umgesetzt werden. Schwarze Löcher werden in Zusammenarbeit mit dem Kreis Kleve beseitigt. Nur wenn eine funktionierende digitale Infrastruktur vorhanden ist, gibt es gute Rahmenbedingungen für ein investitionsfreundliches Klima für Unternehmen in unserer Stadt.
Ein großes Thema für Unternehmen ist auch die Entbürokratisierung. Dokumentationspflichten und dergleichen lähmen die Betriebe und binden ihre Kapazitäten unnötig. Die für den Kreis Kleve zuständigen Mitglieder des Landtages sowie unser Bundestagsmitglied und Parlamentarischer Staatssekretär Stefan Rouenhoff, setzen sich auf höherer Ebene für den Abbau von Bürokratie ein. Soweit es auf kommunaler Ebene möglich ist, müssen auch hier in Kalkar rein bürokratische Prozesse abgebaut werden.
Politik und Verwaltung müssen nach außen verlässlich und vorhersehbar agieren, um Unternehmen die Möglichkeit für langfristige Planungen und Investitionen zu eröffnen. Wir leben von gut geführten Unternehmen, sie bieten Arbeitsplätze und Wohlstand für unsere Stadt. Die Unternehmer verdienen unsere Unterstützung wo es geht.
3. Wohnen – Bauen
Aktuell brauchen wir in Kalkar mehr Wohnraum als zur Verfügung steht. Dabei lösen wir dieses Problem nicht nur durch die Ausweisung weiteren Baulandes in allen Ortsteilen, sondern auch durch den Umbau von Bestandsimmobilien, durch kluge Verträge mit privaten Investoren und durch die Zusammenarbeit mit Immobilien- und Wohnungsbaugesellschaften – kommunaler und privater Natur. Bei der Schaffung neuer Baugebiete muss auch ein gesteigerter Bedarf an Parkplätzen mit einkalkuliert werden. Wir müssen weitere Leiharbeiterunterkünfte verhindern und den Bau kleiner Wohnungen für Singles und ältere Menschen unterstützen. Dabei schadet auch jungen Menschen kein barrierefreier Wohnraum. Auch öffentliche Toiletten müssen barrierefrei zugänglich sein. Es gibt moderne Wohnquartiere, Mehrgenerationenhäuser, die ökologisch gebaut werden und den sozialen Austausch fördern. Jeder braucht ein Zuhause, einen Rückzugsort, einen Platz, um sich sicher zu fühlen.
4. Umwelt
Kürzlich hat die Klimaschutzbeauftragte der Stadt Kalkar dem Bauausschuss das fortgeschriebene Klimaschutzkonzept vorgestellt. Die energetische Optimierung der Gebäude der Stadt ist noch am Anfang. Die CDU setzt auf Baumpflanzungen im Stadtgebiet. Beim Thema Wasserstoff als Energieträger setzt die CDU auf eine Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Kleve sowie interkommunale Zusammenarbeit. Es gilt den ÖPNV, insbesondere die Schnellbusverbindungen (X-Busse) zu erweitern. Durch Flyer kann man Personen, die Fahrpläne nicht im Internet aufrufen, auf die Möglichkeiten und Busverbindungen aufmerksam machen. Das gilt auch für Anruf-Sammeltaxis. Auch Jugendliche und junge Erwachsene sollte man auf den Night Mover aufmerksam machen, der ein sicheres Nachhause kommen nach einer Party oder Veranstaltung nachts gewährleistet. Im Stadtgebiet finden sich einige Stellen, an denen es Ausbaubedarf bei den Radwegen gibt. Hier muss in jedem Einzelfall geprüft werden, wie eine sichere Nutzung von allen Verkehrsteilnehmer gewährleistet werden kann.
5. Medizinische Versorgung
Die Versorgung mit Hausärztinnen und Hausärzten hat sich in den letzten Jahren in Kalkar verschlechtert. Auch Kinderärzte sind im Kreis Kleve nicht mehr ausreichend vorhanden. Es müssen zeitnah neue Ärzte für unsere Region und bestenfalls für unsere Stadt begeistert werden. Bei unseren Überlegungen können wir bei der CDU in Kalkar mit zwei ortsansässigen Ärztinnen punkten, die sich schon in diesem Bereich eingesetzt haben und ihre Fachkompetenz auch weiter einbringen werden.
6. Kultur und Tourismus
Unser kulturelles Angebot zieht jährlich viele Touristen nach Kalkar an. Es gibt viele attraktive Orte (Markt und Rathaus, zahlreiche Museen, unsere Kirchen, Mühle mit Brauerei, Kerni´s Familienpark mit Hotel, Landhaus Beckmann, Beginenhof, Freizeitpark Wisseler See mit Freibad und modularem Wasserpark und Campingplatz, Burg Boetzelaer, Radwege, Rhein, Golfplatz Mühlenhof, Hanse, Ritter-Elbert-Zenrum, Rittergut in Wissel, Haus Horst sowie eine abwechslungsreiche und gute Gastronomie).
Zahlreiche Künstler leben hier und es lohnt sich, deren Werke zu betonen. Malerei, Bildhauerei, Architektur, Musik, Poesie/Literatur und Fotografie sind vorhanden, benötigen aber eine Bühne und Anerkennung. Gerne würden wir das PZ so ertüchtigten, dass weitere Kunstformen wie Theater, Kabarett, Musical und Comedy ein Zuhause finden und sich Kalkar als Künstlerstadt etabliert. Auch unser Brauchtum macht uns aus und darf beworben werden.
7. Sauberkeit/Straßenbild
Das Straßenbild insbesondere das Straßenbegleitgrün können optimiert werden – das ergibt einen besseren Gesamteindruck für alle Bürger. Hier können in Absprache mit den Mitarbeitern des Bauhofs neue Konzepte überlegt und ausprobiert werden.
8. Schulen
Die CDU hat sich erfolgreich für die Erhaltung der Standorte der Schulen in Wissel und Appeldorn eingesetzt, sodass auch diese in den kommenden Jahren erweitert, bzw. neu gebaut werden. Hier ist insbesondere in Wissel, durch den Standortwechsel, Wert auf die Installation sicherer Schulwege zu legen.
Am Schulstandort der Grundschule Kalkar, reichen die Räumlichkeiten allerdings aktuell nicht für die Unterbringung der OGS. Diese wurde daher in die alte Grundschule ausgegliedert und es ist nicht absehbar, dass sich dies in naher Zukunft ändert. Hier ist die Sicherung einer räumlichen und sachlichen Ausstattung dringend erforderlich, da aktuell nicht ausreichend Beschäftigungsmaterial vorhanden ist. Weder in den Innenräumen noch im Außenbereich sind ausreichend Materialien vorhanden.
9. Städtischer Haushalt
Die CDU steht für eine solide Finanzpolitik. Ziel ist es, Spielräume für politische Entscheidungen in der Zukunft zu erhalten. Die Neuverschuldung muss mit Blick auf die Generationengerechtigkeit geringgehalten werden.
10. Ortsvorsteher
In jedem Stadtteil macht ein Ortsmittelpunkt Sinn, damit eine Gemeinschaft entstehen kann. Für die Stadtteile wäre es auch von Vorteil, wenn jeder Bürger vor Ort einen direkten Ansprechpartner hätte, der entweder selbst Mitglied des Rates ist oder mit diesem in Verbindung steht. Durch die Installation von Ortsvorstehern würde die Kommunikation zwischen Rat und Bürgern geregelt, damit würde das Angebot für den Bürger erweitert, sich mit den Anliegen direkt an den Rat zu wenden. Die Ortsvorsteher vertreten dann die Belange ihres Stadtteils gegenüber dem Rat. Daher sollte die Einführung von Ortsvorstehern nach der Kommunalwahl erörtert werden. Bis dahin sind unsere amtierenden Ratsmitglieder für die Themen der Bürger, unabhängig davon aus welchem Stadtteil, ansprechbar (www.cdu-kalkar.de oder info@cdu-kalkar.de).